Reisen
hat eine zentrale Bedeutung in meinem Leben.
Der zündende Funke war 1977 meine erste Reise nach Kenia. Ich hatte bei meiner Firma gekündigt und noch Urlaub im Dezember zu verbrauchen - allein und so lange Schifahren wollte ich nicht. Da gab mir ein Freund den Tipp, doch bei Ökista zu schauen und günstig in eine tropische Gegend zu fliegen.
Ich war 24, alleine unterwegs und habe diese Reise ins Unbekannte genossen: nie zuvor war es für mich so einfach gewesen, intensiv in Kontakt mit Fremden zu kommen - überall wurde ich angesprochen und eingeladen. Ich war voll Vertrauen, hatte keinerlei Angst, folgte allen Einladungen und tauchte ein in ein Leben voll Spontanität und Lebensfreude.
Reisen tut nicht nur meiner Psyche gut, es erweitert ungemein den Horizont und führt irgendwann zur Erkenntnis, dass wir Menschen doch im Grunde alle die gleichen Wünsche und Sehnsüchte haben und jeder auf seine Weise, in seinem sozialen und kulturellen Umfeld sein persönliches kleines Glück sucht.
Meine Reisen sind immer selbst geplant und für wenige Personen organisiert; glücklicher Weise kann ich es mir leisten, mich nicht einer geführten Gruppe anschließen zu müssen. Dabei bevorzuge ich Reisen zu Menschen, die noch nicht von unserer westlichen Zivilisation so sehr verbogen und krank gemacht sind, dass sie noch den Blick für das Wesentliche und die Freude am LEBEN haben.
Selbstverständlich sehe ich auch die Sorgen und Probleme jener, für die ein Standard, der für uns alltäglich ist, noch in unerreichbarer Ferne scheint. Und ich habe den Traum meiner Jugend von einer gerechten Welt mit gleichen Möglichkeiten und Chancen für alle ihre Bewohner noch nicht aufgegeben. Allerdings ist mir heutzutage bewußt, dass es sich um ein Langzeitprojekt handeln wird, dessen Erfolg ich nicht mehr erleben werde. Von dieser Erkenntnis lasse ich mich nicht entmutigen und leiste meinen Beitrag dort, wo es mir möglich ist.
das ist mir von funmail2u.de zugeflogen und drückt das oben gesagte
in eindringlichen Bildern aus.
Der Sinn des Reisens besteht darin, die Vorstellungen mit der Wirklichkeit abzugleichen, und anstatt zu denken, wie die Dinge sein könnten, sie so zu sehen, wie sie sind.
Samuel Johnson
Reisen adelt unseren Geist und löscht unsere Vorurteile.
Oscar Wilde